Eine Form der Betriebswirtschaftlichen Auswertungen ist die Statische Liquidität. Diese Auswertung stellt rückwirkend, ohne Berücksichtigung der Fälligkeiten, den vorhandenen flüssigen Mitteln und kurzfristigen Forderungen die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber. Die Differenz aus vorhandenen Mitteln minus Verbindlichkeiten zeigt die Über- oder Unterdeckung des kurzfristigen Geldbedarfs, wobei Letztere hoffentlich durch die Kreditlinie der Geschäftskonten gedeckt war. Werden Mittel durch Verbindlichkeiten dividiert, so ergibt sich der Deckungsgrad. Sind Mittel und Verbindlichkeiten gleich groß, liegt er bei eins. Man spricht dann von einem Liquiditätsgleichgewicht. Unternehmer sollten diesen Deckungsgrad jeden Monat beobachten. Liegt er ständig unter eins, deutet dies auf ein eventuelles Liquiditätsproblem hin.
Besser als diese Vergangenheitsbetrachtung ist ein Blick in die Zukunft, denn in den Geschäftsverlauf vergangener Monate lässt sich nicht mehr eingreifen. Hilfreicher ist deshalb eine monatliche oder besser wöchentliche Liquiditätsvorschau, erstellt am besten mit Programmunterstützung (etwa von DATEV).
Ausgehend vom aktuellen Stand der Geldkonten wird ermittelt, welches Geld wann eingeht und was wann bezahlt werden muss? Dafür werden die offenen Posten von Kunden und Lieferanten mit Fälligkeiten benötigt, wobei die Zahlungsziele möglichst eingehalten werden sollten. Zusätzlich sind die sonstigen Zahlungsein- (z.B. Barumsätze) und -ausgänge (z.B. Mieten, Versicherungen, Kfz-Kosten usw.) mit Zahlungstermin und Zahlungsrhythmus zu ergänzen. Wenn jetzt noch die Kreditlinie inklusive der geduldeten Überziehung hinzugefügt wird, zeigt sich die Über- oder Unterdeckung der finanziellen Mittel für die kommenden Wochen oder Monate.
Wer Unterdeckungen frühzeitig erkennt, kann schnell reagieren, zum Beispiel durch eine kurzfristige Erhöhung der Kreditlinie. Damit lassen sich teure Kreditkosten einsparen und Flexibilität sowie die Skontierungsfähigkeit erhalten. Zudem zeigt sich der Unternehmer auch gegenüber den Banken als kompetenter Gesprächspartner, wenn er frühzeitig über Finanzierungsbedarf informiert ist. Sein Steuerberater kann ihn dabei unterstützen.